Mythen über Sattelunterlagen:

  • Der Sattel muss ohne Sattelunterlage passen
  • Die Sattelunterlage ist dazu da, damit der Sattel nicht schmutzig wird
  • Die Sattelunterlage ist je dünner desto besser
  • Filzpads sind das Beste!


Die Sattelunterlage ein wichtiges Thema! Denn es ist der Adapter zwischen Pferd und Sattel


Pferde die wirklich viel arbeiten, also die Pferde der echten Cowboys und auch die Pferde die in den Krieg gezogen sind, wurden ganz pingelig und mit großer Sorgfalt mit einer Unterlage gesattelt, die folgende Eigenschaften haben musste:




  • Stoßdämpfend 
  • Reibungsmindernd
  • Mehrere Lagen

Das Leben der Cowboys sowie das Leben der  Soldaten hing von der Gesundheit  ihrer Pferde ab! Deshalb schützten sie deren Rücken sorgfältig

Westernsättel verfügen über keine zusätzliche Polsterung für das Pferd, dessen Rücken es einfach wert ist, so gut wie möglich geschützt zu werden, auch wenn dein Leben nicht davon abhängt. Die Pferde haben es einfach verdient das Beste zu bekommen, denn sie tragen uns obwohl sie dazu nicht gemacht sind. Es ist vollkommen egal ob es Sportpferde sind oder Freizeitpferde.

Wie bekommt man nun diese gewünschten Eigenschaften eines Sattelpads unter einen Hut?

Es braucht ein Stoßdämpfer das ist der Filz, dieser ist einfach wunderbar für diese Aufgabe geeignet, kein satteln ohne Filz!!!

Tja, oben habe ich aber geschrieben, dass Filzpads ungeeignet sind. Stimmt das sind sie auch, denn direkt auf den Pferderücken gelegt verursachen sie Reibung (Haarbruch und Reibung in den unteren Hautschichten durch Hitze) Wer ein Filzpad sein eigen nennt, flucht sicher regelmäßig über die vielen eingezogenen Haare die mit Schweiß verklebt sind und so ganz schlecht zu reinigen. Das ganze ist sehr unhygienisch, Pilze und Bakterien können sich ausbreiten.

So jetzt kommt noch die Reibungsminderung dazu, diese wird nur durch mehrere unabhängige Lagen erreicht. Das ist so wie: Du hast dir barfuß Blasen in deinen Schuhen gelaufen. Was machst du? Genau du ziehst dir Socken an und die Blasen die durch Reibung entstanden sind verschwinden.


Hier auf dem Bild siehst du wie der 2 cm dicke Filz in einen "Bezug" eingelegt wird. Schön sichtbar hier der Klettverschluss, der auf der ganzen hinteren Seite zu öffnen ist. Durch diese Hülle entstehen 3 unabhängige Lagen und damit die Reibungsminderung

Dieses Bild zeigt dir wie das Pad denn nun von oben und von unten aussieht. Oben hat das Pad Plüsch dieser adaptiert mit der Unterseite des Sattels, so klebt es am Sattel und verrutscht nicht. Die Unterseite des Pads ist aus echter gewebter Merinowolle, die sich unter dem Sattel so hinlegt wie die Fellstruktur deines Pferdes das vorgibt, also mal wieder super Individuell.

Pflege der Pads

du nimmst den Filz aus dem Überzug heraus (der Filz wird nicht gebürstet und auch nicht gewaschen) und bürstest mit einer Nadelbürste aus der Merinowolleunterseite Haare und Dreck aus. Dann kommt der Überzug in die Waschmaschine, gewaschen wird auf Wollwaschgang. Ganz wichtig!!!!

entweder kalt bzw bei höchstens 30 Grad


 MIT HAARSCHAMPOO


wer anderes nimmt verfilzt die Wolle und das Pad wird unbrauchbar.

Am nächsten Tag ist der Überzug meistens wieder trocken und Einsatzbereit.

Das Wichtigste über meine Pads

habe ich noch nicht erklärt. Bisher habe ich nur die Eigenschaften, die sich in der Vergangenheit bewährt haben aufgezählt

 und beschrieben. Es gibt aber noch eine Eigenschaft

 die in der heutigen Zeit ganz wichtig ist


Polsterbar


da das Pad  komplett zu öffnen ist, bestehen viel mehr Individuelle Möglichkeiten einen Pferderücken gerade zu polstern als in Pads mit kleinen Taschen.


Wozu braucht  man Polster??? In der heutigen Zeit, besatteln wir nicht mehr nur Quarterhorses mit Westernsätteln, sondern auch sehr viel andere Pferderassen. Diese haben andere Ansprüche von ihrem Körperbau her und das besatteln von Pferden ist viel anspruchsvoller geworden. Ein klassisches Beispiel, was aber auch sehr verbreitet ist bei Westernpferderrassen: Der Pferderücken ist hinten überbaut. Das heißt, hinten ist das Pferd höher als vorne.


In diesem Beispiel: hinten überbautes Pferd, stößt der Sattel zwangsläufig von hinten oben nach vorne unten gegen die Schultern. Das ist reine Schwerkraft die Schubkräfte sind enorm und verursachen Muskelathrophien

Wird jetzt der Pferderücken vorne angehoben, durch Polster die in das Pad eingelegt werden, kann der Sattel gerade liegen und die Schubkraft geht über die Schulter hinweg.

Die von mir verwendete Orthopädische Schaum ist thermoelastisch und rückstellvermindernt, dass heißt: sie werden auf dem Pferderücken warm und bleiben aber so fest, dass dort wo Unterstützung gebraucht wird eine stützende Wirkung eintritt und wo keine Unterstützung nötig ist nicht,  nicht stören.

Reihenfolge:

  • 1. die Polster werden Individuell für das Pferd zugeschnitten
  • 2. die Polster werden in das Pad auf den Filz gelegt
  • 3. es wird gesattelt und der Sattel liegt gerade
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